Sichtbarer Hinweis auf eine Entstehung in romanischer Zeit ist bei der Kirche San Gian der kleine Turm, an den heute die Eingangsfront des Sakralbaus anschliesst und der rund 60 cm in den Schiffsraum hineinragt. Die in ihrer architektonischen Erscheinung bescheidenen Bauten, wie es die Bündner Landkirchen des Hochmittelalters waren, gewannen durch eine exponierte, beherrschende Stellung in der Landschaft monumentale Wirkung. Die jüngst durchgeführte dendrochronologische Untersuchung ergab, dass der Bau kurz nach 1300 entstanden sein muss. Der spätgotische Spitzhelm des mächtigen Glockenturms wurde 1682 durch Blitzschlag zerstört; eine Wiederherstellung des Daches blieb aus, da im Dorf Celerina seit 1665 ein neuer Glockenturm bestand. Reizvoll sind die Wandbilder von San Gian im Zusammenspiel mit der bemalten Holzdecke, die mit ihren Spitzbögen und Masswerken ganz der andersartigen Formensprache der regionalen Spätgotik verpflichtet ist.
Führungen
Die Kirche San Gian ist auch Teil des SPECIALS «Kirche San Gian» mit Ludmila Seifert, Kunsthistorikerin
Details & Reservationen zum SPECIAL (Sonntag 10 – 11 Uhr) – findest du HIER
Details
Erstellung:
Anfang 14. Jahrhundert (Turm 11./12. Jh.)
Architektur: unbekannt
Weitere Baumassnahmen:
Umbau (heutige Erscheinung): 1478
Baumeister: Giuliemo aus Piuro, IT
Bemerkungen:
Weitere Infos bei refurmo (Zusammenschluss der acht oberengadiner Kirchgemeinden)
Nutzung:
Kirche
Eigentümerschaft:
refurmo
Kantonales Inventar der schutzwürdigen Bauten
Adresse
Via San Gian 23
7505 Celerina
Öffentlicher Verkehr
RhB bis Celerina, Bahnhof - 16 Minuten zu Fuss
RhB bis Celerina Staz, Bahnhof - 12 Minuten zu Fuss
Engadin Bus Linie B6 bis Celerina, Trais Fluors - 12 Minuten zu Fuss