Die am Ende des 19. Jahrhunderts entstandene Siedlungsstruktur in St. Moritz Bad, wo ad hoc auf der grünen Wiese für Gäste der aufkommenden Bäderkultur eine neue Infrastruktur gebaut wurde, prägt noch heute das Ortsbild. Ohne erkennbares übergreifendes Bebauungskonzept verwandelte sich das Gebiet unterhalb des Dorfs in eine mit ihren stattlichen Volumina eher städtisch anmutende Tourismusdestination mit Parkanlagen und mondänen Hotels.
Gleich angrenzend an den nach wie vor bestehenden Kurpark aus dieser Anfangszeit der St. Moritzer Bade- und Bautradition präsentiert sich heute das neue Hallenbad und Sportzentrum: hellstrahlend, fast blendend weiss in seiner einprägsamen architektonischen Gestalt und Erscheinung und doch zurückhaltender als die bestehenden Prunkbauten dank seiner geringen Höhe und kompakten Form. Der in weissem Kunststein gegossene Bau, beschränkt sich von aussen auf eine 3-teilige Gliederung, auf dem geschlossenen Sockel liegt die offene Hauptebene mit den prägenden Säulen und darüber als Abschluss das flache Dach. Das komplexe Raumgefüge im Inneren mit dem vielfältigen Angebot ist dem reduzierten Äusseren nicht abzulesen.
Dem Zusammenspiel von Materialien kommt grosse Bedeutung zu, sind es doch letztlich auch sie, die es erlauben, unterschiedliche Raum- und Lichtstimmungen zu erzeugen und dem neuen Bad einen unverwechselbaren Charakter zu verleihen.
Details
Erstellung: 2012-2014
Architektur:
Bearth & Deplazes, Chur
Bearth, Deplazes, Ladner
Morger + Dettli, Basel
Nutzung:
Hallenbad, Spa und Sportzentrum
Eigentümerschaft:
Gemeinde St. Moritz
Auszeichnung gute Bauten Graubünden 2017
Adresse
Via Mezdi 17
7500 St. Moritz
Öffentlicher Verkehr
PostAuto Linie B4 und Engadin Bus Linien 1, 6 bis St. Moritz Bad, Hallenbad